Fürst-Pückler-Weg

Radfahren, Foto: LKEE_Andreas Franke
Die Lausitz neu erfahren, 500 km
Jahrhundertelang haben die Menschen in der Lausitz vom Braunkohlebergbau gelebt. Heute haben die Landschaften zwischen Bergbau und Sanierung – die auf dem 500 km langen Fürst-Pückler-Weg entdeckt werden können – einen ganz eigenen Reiz. So findet man derzeit eine besondere Mischung von alten Kulturlandschaften, noch aktivem Tagebau und „neuem“ Land. Die Tour führt durch die Zeitgeschichte der Lausitz, vorbei an traditionellen Siedlungen und Dörfern, Schlössern und Parkanlagen, aber auch an imposanten Denkmalen der Industriekultur. 

Wegstreckenzeichen
Als Wegbezeichnung dient das blaue Karo auf weißem Grund.

Wegebeschaffenheit/Streckenausbau
Der Weg führt über asphaltierte und verkehrsferne Radwege. In wenigen kurzen Abschnitten findet man unbefestigte Wege in Parks und Tagebaurandbereichen sowie Pflasterstraßen und -wege in Ortsdurchfahrten vor.

Streckenvorschlag für 8 Tagesetappen

1. Reisen mit Pückler - 60 km
Cottbus/Branitz - Forst (Lausitz)– Bad Muskau

Die Tagesetappe steht ganz im Zeichen des Schaffens von Hermann Fürst von Pückler-Muskau: Sie beginnt im Branitzer und endet im Muskauer Park. Dazwischen liegen vom Tagebau berührte Orte, die alte Tuchmacherstadt Forst (Lausitz) und die reizvolle Landschaft des UNESCO Global Geoparkes Muskauer Faltenbogens. Von Jocksdorf bis nach Bad Muskau verläuft der Radwanderweg auf der Trasse des Fürst-Pückler-Kutschweges. Auf den historischen Wegen zwischen Muskau und Branitz ist es heute wieder möglich, wie zu Pücklers Zeiten mit der Kutsche zu reisen.

2. Der Muskauer Faltenbogen - 48 km
Bad Muskau - Kromlau - Schleife - Spremberg

Der eiszeitliche Gletscher, der den Muskauer Faltenbogen erschaffen hat, übte so gewaltigen Druck aus, dass die unter ihm lagernden Sand-, Ton- und Kohleschichten stark zusammengepresst und dann vor seinem Rand als "Schuppen" und "Falten" aufgeworfen wurden. Auf diese Weise lagern die Kohlevorkommen zum Teil verhältnismäßig dicht unter der Erdoberfläche, wo sie den Menschen einfach zugänglich waren. Das Gebiet des Muskauer Faltenbogens ist daher schon frühzeitig bergbaulich erschlossen worden. Heute setzt die Region vor allem auf ihre landschaftlichen Reize. Bewaldete Höhenzüge, Niederungen und zu Naherholungsgebieten entwickelte Tagebauseen laden ebenso wie sorbisch/wendische Dörfer und malerische Landschaftsparks die Besucher ein.

3. Die Lausitzer Seenkette - 72 km
Spremberg - Senftenberg - Lauchhammer

Im Zuge der Braunkohlesanierung entsteht in der Lausitz eine völlig neue Landschaft. Die nach dem Kohleabbau zurückbleibenden Restlöcher werden zu einer Wasserlandschaft von ca. 14.000 Hektar Fläche geformt - ein Areal, größer als die Mecklenburgische Seenplatte. Im Kernbereich entsteht eine durch schiffbare Kanäle verbundene Seenkette, mit ca. 5.500 Hektar Wasserfläche. Anliegen des von der IBA begleiteten Vorhabens ist es, ein breites Spektrum von Landschaftsformen und touristischen Angeboten zu entwickeln.

4. Denkmale der Industriekultur – 61 km
Lauchhammer - Plessa - Elsterwerda - Bad Liebenwerda - Doberlug-Kirchhain

Die Tour führt durch den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, zu der auch rekultivierte Tagebaurestlöcher wie der Grünewalder Lauch und der ehemalige Truppenübungsplatz bei Hohenleipisch gehören. Die hier beheimateten Traubeneichenbestände, Heideflächen und Silbergrasfluren sind ökologisch besonders wertvoll. Seltene Tierarten wie Weißstorch, Auerhuhn, Baumfalke und Kranich finden hier Lebensraum. Und auch der Mensch hat reichlich Möglichkeiten zur Erholung.

5. Zum IBA-Zentrum – 44 km
Doberlug-Kirchhain - Lichterfeld/F60 - Sallgast - Großräschen

Auf dem Weg zum IBA-Zentrum in Großräschen wird immer wieder und auf ganz verschiedene Weise deutlich, wie der Braunkohletagebau in die Landschaft und das soziale Gefüge der Region eingegriffen hat. Man kommt vorbei an durch den Tagebau fast zerstörten historischen Dörfern und Parkanlagen, durch Tagebausiedlungen, die seinerzeit für die Energiearbeiter errichtet worden waren und inzwischen an zunehmendem Bevölkerungsschwund leiden, man sieht eine der beeindruckendsten Industrieanlagen, die Abraumförderbrücke F60, die zum Besucherbergwerk umgenutzt worden ist - und immer wieder begegnet man bürgerschaftlichem Engagement, das darauf beharrt, dass das Leben in dieser Landschaft lebenswert ist.

6. Kunst und Landschaft - 90 km
Großräschen - Pritzen - Altdöbern - Fürstlich Drehna – Luckau

Diese Tour ist geprägt von landschaftlichen Kontrasten. Neu geschüttetes Land grenzt an alte Kulturlandschaften. Hier ist Raum für sich neu entwickelndes Leben - nicht nur für Menschen, auch für Pflanzen und Tiere. Immer wieder stößt man auf Kunstwerke, die wie zufällig in den rekultivierten Arealen stehen und Kontrast zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit noch erhöhen.

7.  Zum Spreewald - 63 km
Luckau - Calau - Raddusch - Burg

Durch die Calauer Schweiz geht es in den Spreewald, eine der schönsten Flusslandschaften Europas. Ein über hunderte Kilometer in sich verzweigtes Wasserwegenetz war ursprünglich von Wald bedeckt. Die landwirtschaftliche Nutzung ist den naturräumlichen Gegebenheiten angepasst, und noch immer ist der Kahn das günstigste und manchmal einzige Gefährt, um zu Gehöften, Wiesen und Feldern zu gelangen. Die zweisprachigen Orts- und Straßennamen deuten darauf hin, dass der Spreewald zum Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden gehört, die ihre Sprache und ihr Brauchtum noch immer pflegen.

8. Nach Cottbus - 52 km
Burg - Peitz - Cottbus

Durch die Ausläufer des Spreewaldes, der Spree selbst folgend und an großflächigen Fischteichen entlang nähert man sich dem Ausgangspunkt des Fürst-Pückler-Weges, der Stadt Cottbus. Die liebliche Landschaft bietet bald die ersten Kontraste, wenn hinter den Peitzer Teichen das Kraftwerk Jänschwalde sichtbar wird. Cottbus selbst als größte Stadt der Lausitz ist reich an Sehenswürdigkeiten. Doch auch die Probleme der Stadt sind unübersehbar. Die Besichtigung des Stadtumbaus im Neubaugebiet Sachsendorf/Madlow lohnt sich, bevor man wieder bei Pückler in seinem Branitzer Park einkehrt.

Abweichend vom vorgeschlagenen Streckenverlauf und den Tagesetappen kann die Tour an jedem beliebigen Punkt begonnen werden.

Adresse

Fürst-Pückler-Weg
Bahnhof
03238 Finsterwalde
E-Mail: info@elbe-elster-tourismus.deWebseite: www.elbe-elster-tourismus.deTelefon: 035322 6888516

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